Finanzplanung in der Lebensmitte – Weichen für die Zukunft stellen

Die Lebensmitte ist eine spannende Zeit voller Chancen und Herausforderungen. Die Karriere ist oft gefestigt, die Kinder werden erwachsen, und man blickt bereits auf viele wertvolle Erfahrungen zurück.

Mann plant Finanzen

Inhaltsverzeichnis

Neue Fragen rücken in den Fokus:

  • Wie gut bin ich für die kommenden Jahre finanziell aufgestellt? 
  • Reichen meine Ersparnisse für einen sorgenfreien Ruhestand? 
  • Welche Investitionen sind jetzt sinnvoll, um mich langfristig abzusichern?

Genau hier kommt eine durchdachte Finanzplanung ins Spiel. Die Mitte des Lebens ist der ideale Zeitpunkt, um innezuhalten, die aktuelle finanzielle Situation zu analysieren und gegebenenfalls neue Weichen zu stellen. Ob Altersvorsorge, Vermögensaufbau, Absicherung oder der bewusste Umgang mit Schulden – eine kluge Strategie kann helfen, die finanzielle Unabhängigkeit zu stärken und gleichzeitig ein erfülltes Leben zu führen.

Finanzplanung Lebensmitte

 

In diesem Blog erfährst du, welche Schritte jetzt entscheidend sind, um deine Finanzen gezielt zu optimieren. Lass uns gemeinsam den Blick nach vorne richten – für ein Leben in finanzieller Sicherheit, Freiheit und Gelassenheit.

Die neue Mitte des Lebens

Die Vorstellung von "Lebensmitte" hat sich in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Während früher die Mitte des Lebens oft mit Meilensteinen wie einem eigenen Haus, einer stabilen Karriere und der klassischen Familienstruktur verbunden war, ist das Bild heute wesentlich vielfältiger und individueller.

Die Lebensmitte ist heute keine feste Zahl mehr

Früher wurde die Lebensmitte oft mit dem Alter von 40 bis 50 Jahren gleichgesetzt. Doch mit steigender Lebenserwartung – in Deutschland beispielsweise liegt sie aktuell bei etwa 78 Jahren für Männer und 83 Jahren für Frauen – verschiebt sich diese Phase. Viele Menschen fühlen sich mit 50 oder sogar 55 noch mitten im aktiven Leben, während andere bereits mit 40 Jahren spüren, dass ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Die Lebensmitte wird heute eher als ein persönliches Empfinden, denn als eine fixe Zahl betrachtet.

Chart: Lebenserwartung bei Geburt
Quelle: Bund-Länder-Demografie Portal

Eine neue Freiheit – aber auch neue Unsicherheiten

Lebensmitte bedeutet oft, mit mehr Selbstbestimmung über die eigenen Zukunftsentscheidungen nachzudenken. Ob es darum geht, den Beruf zu verändern, neue Hobbys zu entdecken, sich sozial zu engagieren oder das Leben bewusst zu entschleunigen – diese Phase bietet viele Möglichkeiten.

Gleichzeitig gibt es aber auch Unsicherheiten: Die steigende Lebenserwartung macht die Altersvorsorge wichtiger denn je. Soziale Sicherheitssysteme und Rentenmodelle stehen unter Druck, und die Frage „Reicht mein Geld für ein gutes Leben im Alter?“ beschäftigt viele.

«Die Lebensmitte ist eine Zeit der Reflexion und Gestaltung.»

 

Die moderne Lebensmitte ist nicht mehr nur ein Wendepunkt, sondern eine Zeit voller individueller Möglichkeiten. Es geht darum, bewusst Weichen zu stellen, um die kommenden Jahrzehnte selbstbestimmt und erfüllt zu leben. Wer sich frühzeitig mit seiner finanziellen und persönlichen Zukunft auseinandersetzt, kann diese spannende Lebensphase aktiv gestalten und für sich selbst die besten Entscheidungen treffen.

Es bestehen unterschiedliche Ansätze, wie diese Zeitspanne nach der emotionalen, rechnerischen oder versicherungstechnischen Lebensmitte optimal gestaltet werden kann. Wir wollen anhand von Fragen, die sich einige vielleicht in dieser Zeit stellen, fünf relevante Themen erschliessen.

Die fünf Themen sind:

  • Vermögensaufbau und Investments
  • Altersvorsorge und Ruhestandsplanung
  • Immobilien und Schuldenmanagement
  • Versicherung und Absicherung
  • Lebensstil und Zukunftsvisionen

Finanzplanung in der Lebensmitte – 5 Themen und viele Fragen:

1. Vermögensaufbau und Investments

Portfolio-Überprüfung: Sind die bisherigen Investments (Aktien, ETF, Immobilien, Anleihen) noch passend?

Eine regelmässige Überprüfung des Portfolios stellt sicher, dass dieses weiterhin zur persönlichen Finanzstrategie passt. Wichtige Aspekte sind:

  • Risikoprofil – Ist die aktuelle Aufteilung zwischen Aktien, Immobilien und Anleihen noch stimmig?
  • Diversifikation – Besteht eine ausreichende Streuung über Branchen und Regionen? 
  • Marktentwicklung – Passen die Investitionen noch zu den aktuellen wirtschaftlichen Trends? 

Mögliche Lösungsansätze: 

  • Bei zu hohem Risiko defensive Werte oder Anleihen aufstocken
  • Bei Übergewichtung einzelner Anlagen breiter streuen
  • Unrentable Positionen umschichten

Deine Anlagebank unterstützt dich hier gerne.

Diversifikation: Sind Anlageklassen wie Immobilien, Rohstoffe oder alternative Investments sinnvoll?

Eine breite Diversifikation schützt vor Schwankungen grosser Einzelpositionen und stabilisiert das Portfolio. Diversifikation lässt sich sowohl über die breitere Abbildung einer Anlageklasse als auch über die Aufnahme neuer und ertragsbringender Asset-Allocation-Bausteine erzielen. So bieten Immobilien langfristige Wertsteigerung und Mieteinnahmen, sind aber weniger liquide. Rohstoffe wie Gold dienen als Inflationsschutz, unterliegen jedoch starken Preisschwankungen. Alternative Investments wie Private Equity oder Infrastruktur-Anlagen können zusätzliche Renditequellen erschliessen. 

Diversifikationslösungen: Die Mischung aus Aktien, Anleihen und alternativen Anlagen sollte zum Risikoprofil passen. Eine schrittweise Aufstockung in beispielsweise defensiven Werten oder zusätzlichen Renditequellen kann helfen, Schwankungen auszugleichen und das Portfolio zukunftssicher zu machen.

Chart: Bedeutung von Aktien für die Altersvorsorge nach Generationen
Quelle: Statista

Risikomanagement: Sollte das Portfolio defensiver ausgerichtet werden?

Die richtige Balance zwischen Risiko und Sicherheit ist entscheidend. Wer sich dem Ruhestand – besonders einem Vorruhestand oder der Reduktion seines Arbeitspensums – nähert oder Marktschwankungen minimieren will, sollte prüfen, ob eine defensivere Strategie sinnvoll ist. 

Wichtige Faktoren: 

  • Risikotoleranz – Kann ich Verluste verkraften?
  • Marktlage – Drohen grössere Korrekturen?
  • Anlagehorizont – Wann benötige ich das Kapital? 

Lösungen, die sich hier anbieten:

  • Aktienquote reduzieren
  • In defensive Branchen investieren
  • Anleihen oder Dividendenwerte aufstocken
  • Gold oder inflationsgeschützte Anlagen bieten Sicherheit

Eine schrittweise Umschichtung verhindert abrupte Renditeeinbussen.

Inflationsschutz: Wie kann das Vermögen gegen Kaufkraftverlust abgesichert werden?

Inflation ist ein Thema, das vor der Corona-Pandemie im täglichen Leben und vor allem bei der Geldanlage weitgehend aus dem Fokus geriet. Heute sind Energiepreise, Stromkosten und Lebensmittel in aller Munde und betreffen uns alle. Die Inflation verringert die Kaufkraft und kann langfristig das Vermögen schmälern. 

Zum Schutz bieten sich Anlagen an, die speziell gegen Inflation ausgerichtet sind. Sachwerte wie Immobilien und Gold behalten oft ihren Wert, wenn allgemeine Preissteigerungen erwartet werden. Aktien profitieren langfristig von steigenden Unternehmensgewinnen. Inflationsindexierte Anleihen passen sich der Teuerung an. Rohstoffe und Infrastrukturinvestments bieten eine zusätzliche Absicherung, da sie bei Inflation direkt oder über indexierte Preisanpassungen profitieren. 

Auch hier sollte das Portfolio breit gestreut sein, um flexibel zu bleiben. Eine regelmässige Überprüfung und wo nötig entsprechende Anpassung stellt sicher, dass die Vermögensstruktur der Inflation standhält und langfristig erfreuliche reale Renditen erwirtschaftet.

2. Altersvorsorge und Ruhestandsplanung

Rentenlücke berechnen: Wie hoch ist die erwartete Rente, und reicht sie aus?

Eine Rentenlücke ergibt sich aus der Differenz zwischen voraussichtlichen Rentenzahlungen und dem gewünschten Einkommen im Ruhestand. Zur Berechnung werden gesetzliche, betriebliche und private Rentenansprüche aufsummiert und mit den geschätzten Ausgaben verglichen.

Frühzeitig reagieren: Eine zusätzliche Vorsorge durch Anlagen in Beteiligungskapital, private Rentenversicherungen oder Immobilien kann eine Lösung sein. Nebenverdienste oder ein späterer Renteneintritt können zusätzlich helfen, die identifizierte Lücke zu schmälern oder sogar zu schliessen. Eine frühzeitige Planung und regelmässige Anpassungen sichern langfristig den Lebensstandard und verhindern finanzielle Engpässe im Alter.

 
Chart: Einkommensarten der Bevölkerung ab 65 Jahren
Quelle: Demografie-Portal-Bund Länder

Private Altersvorsorge: Sind private Rentenversicherungen oder Betriebsrenten ausreichend?

Ob private Rentenversicherungen oder Betriebsrenten genügen, hängt von der individuellen Rentenlücke ab, die man durch seine eigene Präferenzanalyse entdeckt hat. Grundsätzlich bieten Betriebsrenten oft steuerliche Vorteile, sind aber vom jeweiligen Arbeitgeber und der Gesetzgebung abhängig. Private Rentenversicherungen sichern ein lebenslanges Einkommen, sind aber auf ihre Leistungen und auf die Einzahlungsbeträge hin zu überprüfen.

Mögliche Lösungen: Zusätzliche Anlagen in Aktien oder andere Sachwerte wie Immobilien erhöhen die Flexibilität und Renditechancen. Die damit eingegangene – höhere - Vermögensschwankung muss in wiederkehrenden Abständen mit der eigenen Risikoneigung in Einklang gebracht werden. Ein Mix aus staatlicher, betrieblicher und privater Vorsorge minimiert Risiken. Die wichtige Überprüfung der Vorsorgestrategie hilft auch hier, im Alter keine blauen Wunder zu erleben.

Kapitalverzehr-Strategien: Wie kann Vermögen später optimal entnommen werden?

Im Ruhestand muss das Ersparte strategisch eingesetzt werden, damit der Lebensunterhalt langfristig gesichert werden kann. Wichtige Faktoren sind dabei die Lebenserwartung, mögliche Steuerbelastungen, Inflationsschutz und natürlich auch das eigene Konsumverhalten. 

Die bekannte «4 %-Regel» empfiehlt eine nachhaltige jährliche Entnahme. Sie kann aber nicht ohne einen Abgleich mit dem jeweiligen mittel- bis langfristigen Zinsniveau und den entsprechenden Zinserwartungen gedacht werden. Eine dynamische Entnahmestrategie, die sich an Marktphasen anpasst, reduziert Risiken. 

Dividendenaktien und Mietrenditen ermöglichen regelmässige Einnahmen ohne einen Kapitalverzehr durch Desinvestitionen. Eine Kombination aus festen Rentenzahlungen und flexiblen Entnahmen sorgt für finanzielle Stabilität und die gewünschte Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Lebensumstände.

3. Immobilien und Schuldenmanagement

Eigentum oder Miete: Sollte die eigene Immobilie behalten, verkauft oder umgeschuldet werden?

Ob eine Immobilie behalten, verkauft oder umgeschuldet werden soll, hängt von den persönlichen Finanzen und Lebenszielen ab. Behalten lohnt sich, wenn die Wohnkosten tragbar sind und der Wert langfristig steigt. Verkaufen kann sinnvoll sein, um Kapital freizusetzen oder Flexibilität zu gewinnen. Umschulden spart Zinsen, wenn eine Anschlussfinanzierung günstiger ist.

Wichtig dabei ist, in jedem Fall – selbst oder mit fachkundiger Beratung – eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durchzuführen. Sie hilft bei dieser weitreichenden Entscheidung. Wer auch im Alter liquide bleiben möchte, kann über einen Teilverkauf oder eine Verrentung seiner Immobilie nachdenken, um das Eigenheim als Einkommensquelle für die persönliche Lebensplanung zu nutzen.

Hypotheken und Kredite: Sollte eine frühzeitige Tilgung oder Refinanzierung erfolgen?

Eine frühzeitige Tilgung senkt Zinskosten und sorgt für finanzielle Sicherheit, kann aber Liquidität binden. Eine Refinanzierung ist sinnvoll, wenn niedrigere Zinsen verfügbar sind. 

Bei einer hohen Restschuld lohnt sich eine Sondertilgung, wenn keine besseren Anlageoptionen für diese Barmittel bestehen. Eine Anschlussfinanzierung mit festen Zinsen schützt vor steigenden Kosten im Falle steigender Zinsen. Sie erhöht gleichzeitig die bessere Kalkulierbarkeit aller künftigen Finanzierungskosten. Wer Flexibilität benötigt oder aber eine für sich passende Zinserwartung gebildet hat, kann über variable Zinsen oder Teiltilgungen nachdenken. Die jeweils beste Strategie hängt von den persönlichen Finanzen, der Einkommensentwicklung, den Zinserwartungen und möglichen Steuereffekten ab. Berater:innen für Hypotheken, Kredite oder Vorsorge deiner Bank können helfen, die optimale Lösung für dich zu finden.

Finanzplanung Lebensmitte

Investieren in Immobilien: Lohnt sich ein Kauf als Kapitalanlage überhaupt noch?

Ob Immobilien als Kapitalanlage attraktiv sind, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu zählen beispielsweise die Marktlage, die Finanzierungskosten, der jeweilige Immobiliensektor und die Mietrenditen sowie mögliche Wertsicherungsklauseln. Steigende Zinsen und hohe Kaufpreise reduzieren oftmals die Rentabilität.

Der immer noch wichtigste Rat ist: "Lage, Lage und nochmals Lage."

Die Standortanalyse ist entscheidend. Regionen mit hoher Nachfrage bieten langfristiges Wertsteigerungspotenzial. Alternative Modelle wie Mikroapartments oder Pflegeimmobilien können grundsätzlich lukrativ sein. Sie haben aber ihre eigenen Markt- und Preismechanismen. Wer Eigenkapital mitbringt und eine lange Haltedauer plant, profitiert von Mieteinnahmen und Inflationsschutz. Entscheidend ist eine gründliche Kalkulation, um positive Renditen zu sichern und finanzielle Risiken zu minimieren.

4. Versicherung und Absicherung

Einkommensabsicherung: Wie wichtig ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung?

Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist für viele Berufstätige ein wichtiger Baustein in ihrer Risikovorsorge, besonders solange das Einkommen die finanzielle Basis bildet. Sinnvoll ist sie zudem für Personen mit hohem Einkommen und/oder mit geringen Ersparnissen. 

Wer bereits finanziell abgesichert ist, kann prüfen, ob eine private Unfall- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung als Alternative genügt. Eine Reduzierung der Versicherungssumme kann Beiträge senken. Wichtig ist, immer wieder zu kontrollieren, ob die Versicherung noch zum aktuellen Einkommen passt. Wer später kündigt, riskiert, im Krankheitsfall keinen neuen Schutz mehr zu bekommen.

Pflegeversicherung: Sollte zusätzlich vorgesorgt werden?

Viele fragen sich vielleicht, was Lebensmitte und Pflege miteinander zu tun haben. Die überdurchschnittliche Kostenentwicklung in der Pflege, das tendenziell tiefe Angebot und die demografisch bedingte überdurchschnittliche Nachfrage sollten jede:n zum Nachdenken anregen. Die gesetzliche Pflegeversicherung deckt meist nur einen Teil der tatsächlichen Kosten. Da Pflege im Alter teuer werden kann, ist eine private Vorsorge sinnvoll. 

Lösungen: Eine Pflegezusatzversicherung kann finanzielle Lücken in einem gewissen und bestimmbaren Ausmass schliessen, besonders mit einer Pflege-Tagegeld- oder einer Pflegerentenversicherung. Alternativ kann ein eigener Kapitalaufbau stattfinden mittels Anlagen in Aktien, Anleihen oder Immobilien sowie ein frühzeitiges Sparen. Wichtig ist, eine individuelle Pflegerisiko-Analyse durchzuführen und rechtzeitig eine Strategie zu bestimmen, um die finanzielle Belastung für Angehörige zu vermeiden und selbstbestimmt vorsorgen zu können.

Lebensversicherung: Ist eine Risikolebensversicherung noch notwendig?

Ob eine Risikolebensversicherung sinnvoll ist, hängt überwiegend von den individuellen finanziellen Absicherungswünschen der einzelnen Person ab. Sie ist wichtig, wenn Familienangehörige, Partner:innen oder Kredite abgesichert werden müssen. 

Ist das Vermögen gross genug, um Hinterbliebene abzusichern, kann eine Reduzierung der Versicherungssumme in Betracht gezogen werden. Steht überdurchschnittlich viel Kapital für einen unerwarteten Risikofall zur Verfügung, lohnt es sich, dass gesamte Thema zu überdenken. Wer noch Verbindlichkeiten hat, sollte den Schutz behalten oder gegebenenfalls eine Anpassung der Laufzeit und Beiträge prüfen. Alternativ kann eine Kapitallebensversicherung mit Sparanteil als langfristige Absicherung infrage kommen.

5. Lebensstil und Zukunftsvisionen

Work-Life-Balance: Wann ist der richtige Zeitpunkt für weniger Arbeit?

Der richtige Zeitpunkt für eine Reduktion des Arbeitspensums hängt von finanzieller Sicherheit, persönlicher Zufriedenheit und gesundheitlichen Aspekten ab. Wer merkt, dass Stress und Erschöpfung überwiegen oder private Interessen und Familie zu kurz kommen, sollte eine Reduzierung in Betracht ziehen. Ab einem gewissen Vermögensniveau kann es durchaus nachvollziehbar sein, das Berufsleben schrittweise anzupassen, um sich persönlich mit seinen Wünschen besser zu entfalten.

Teilzeitarbeit: Eine schrittweise Reduzierung kann helfen, die finanzielle Sicherheit durch ein regelmässiges Einkommen zu einem gewissen Teil zu erhalten und gleichzeitig mehr Lebensqualität zu gewinnen.

"Passives" Einkommen aufbauen: Mieteinnahmen, Dividenden oder andere Zahlungsströme können helfen, finanzielle Lücken zu schliessen. Diese Einkommensströme setzen aber einen vorherigen Vermögensaufbau voraus.

Frühzeitige Finanzplanung: Wer rechtzeitig Rücklagen bildet und Altersvorsorge betreibt, kann sich eine flexible Gestaltung des Berufslebens leisten. Je früher diese Flexibilität eintreten soll, umso wichtiger ist es, dies vielleicht sogar schon vor der Lebensmitte zu organisieren.

Letztlich ist es eine individuelle Entscheidung, bei der sowohl finanzielle Aspekte als auch persönliche Zufriedenheit und Erfüllung berücksichtigt werden sollten. Ein bewusster Umgang mit dem Faktor Zeit und den persönlichen Prioritäten kann langfristig zu einem glücklicheren und gesünderen Leben führen.

Downsizing: Sollte der Lebensstil angepasst werden, z. B. kleinere Wohnung oder weniger Konsum?

Downsizing bedeutet, den Lebensstil bewusst zu vereinfachen, indem man Besitz, Konsum und Verpflichtungen reduziert. Es kann sich auf verschiedene Lebensbereiche beziehen, z. B. eine kleinere Wohnung, ein sparsameres Auto oder weniger materieller Besitz. Mit diesen Zielen sind oft eine höhere finanzielle Unabhängigkeit, weniger Stress und ein nachhaltigerer Lebensstil verbunden.

Downsizing kann finanzielle Freiheit ermöglichen und zu einem einfacheren, ausgeglicheneren Leben führen. 

Downsizing ist eng mit Minimalismus, Nachhaltigkeit und finanzieller Unabhängigkeit verbunden. Die Bewegung gewann in den letzten Jahrzehnten an Bedeutung, vor allem durch:

  • Wirtschaftskrisen, die Menschen zwangen, sparsamer zu leben;
  • Nachhaltigkeitstrends, die Konsumverzicht und Umweltschutz fördern;
  • die FIRE-Bewegung (Financial Independence, Retire Early), die durch Sparsamkeit frühe finanzielle Freiheit anstrebt.
Chart: Sparquote privater Haushalte in Deutschland
Quelle: Statista 

 

Was ist die Idee dahinter?

Der Kern von Downsizing ist die Bewusstmachung von substanziellen Bedürfnissen: Was brauche ich wirklich, um glücklich zu sein? Weniger Besitz kann mehr Freiheit bedeuten – Flexibilität und weniger finanzielle Belastung. Anstatt für Statussymbole oder übermässigen Konsum zu arbeiten, ermöglicht Downsizing eine Lebensgestaltung nach eigenen nachhaltigen Werten.

Persönliche Anpassungsmassnahmen in diesem Zusammenhang: Ein Umzug in eine günstigere oder pflegeleichtere Immobilie, der Verkauf ungenutzter Dinge oder die Fokussierung auf Erlebnisse anstatt materieller Güter. Ein nachhaltiger Lebensstil kann Vorteile bringen. Downsizing bedeutet grundsätzlich nicht nur Verzicht – auch wenn es schnell damit gleichgesetzt wird, sondern eine gezielte Anpassung des Lebensstils an persönliche Werte und finanzielle Ziele, um langfristig entspannter und flexibler zu leben.

Persönliche Ziele: Wie kann finanzielle Freiheit erreicht werden?

Diese letzte Frage ist wahrscheinlich die Schlüsselfrage, die implizit auf alle anderen Fragestellungen verweist. Finanzielle Freiheit bedeutet, über genug Vermögen oder passives Einkommen zu verfügen, um unabhängig von einem regulären Job zu leben. 

Der Weg dorthin beginnt mit einer klaren Bestandsaufnahme der eigenen Einnahmen, Ausgaben und Verbindlichkeiten. Ziel ist es, mehr zur Seite zu legen und dieses Geld gewinnbringend zu investieren.

Was ist die grundsätzliche Auslegeordnung, um die persönliche finanzielle Freiheit zu quantifizieren?

  • Budgetierung: Kontrolle über Einnahmen und Ausgaben gewinnen, unnötige Kosten benennen können.
  • Schuldenabbau: Hohe Zinsen belasten die Finanzen; Priorität hat der Abbau teurer Verbindlichkeiten.
  • Sparen und Investieren: Regelmässiges Investieren in Aktien, Anleihen, Immobilien oder andere Finanzanlagen lässt das eigene Vermögen langfristig wachsen.
  • Lebensstil hinterfragen und wo gewünscht anpassen: Downsizing, bewusster Konsum oder wie auch immer man es bezeichnen möchte, all dies schafft finanzielle Freiräume.

Zusätzliche Empfehlungen, die positiv auf die finanzielle Freiheit – besonders um die Lebensmitte – einzahlen:

  • Langfristiges Denken und langfristige Planung: Ein realistischer Finanzplan mit klaren Meilensteinen hilft, dieses Ziel schrittweise zu erreichen.
  • Regelmässiges Sparen und/oder Investieren – je nach Lebensabschnitt: Daueraufträge für Investitionen einrichten.
  • Diversifikation: Eine Risikostreuung über verschiedene Anlageklassen hinweg trägt dazu bei, die unerwünschte Schwankung der Vermögensentwicklung zu einem gewissen Teil zu reduzieren.

Mit einer klaren Strategie, Disziplin und Geduld ist finanzielle Freiheit mehr als nur erreichbar. Sie kann zu einem erfüllteren Leben führen – vor, um und vor allem nach dem Erreichen der Lebensmitte.

Zusammenfassung aller Aspekte 

Die Lebensmitte ist der perfekte Zeitpunkt, um die finanziellen Weichen für die Zukunft zu stellen. Durch eine bewusste Portfolio-Überprüfung, strategische Vorsorge und smarte Investitionen lässt sich finanzielle Sicherheit aufbauen und der Lebensstandard langfristig sichern.

Ob es darum geht, sich um Schuldenreduzierung Gedanken zu machen, die Rentenlücke zu schliessen oder den Lebensstil anzupassen – mit der richtigen Planung bleibt genügend Spielraum für persönliche Wünsche und Ziele. Wer frühzeitig handelt, kann sich mehr Freiheit, Flexibilität und finanzielle Unabhängigkeit im Alter sichern.

Mit einem klaren Blick auf Chancen und Risiken sowie einer regelmässigen Überprüfung der persönlichen Strategie lässt sich ein selbstbestimmtes und sorgenfreieres Leben gestalten. Die Finanzplanung in der Lebensmitte ist somit nicht nur eine Pflicht, sondern auch eine grosse Chance, das Beste aus den kommenden Lebensjahrzehnten herauszuholen.

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Bernhard Schmitt

Experte für nachhaltiges Anlegen bei willbe

Umfassend nachhaltig anlegen und gleichzeitig immer die Rendite im Auge zu behalten, dies ist für Bernhard Schmitt die magische Formel bei willbe. Für diese Mission ist er als Fondsmanager offen, neue Technologien und datengesteuerte Prozesse einzusetzen, damit du deine Anlageziele erreichst und gleichzeitig Gutes für die Welt tust. Bernhard ist ein alter Hase im Investmentgeschäft. Nachhaltige Investitionen fördern und Finanzdienstleistungen transformieren, ist ihm sehr wichtig. Lass dich bei deinen Investments von Bernhards Ideen inspirieren.