Gold-ETF vs physisches Gold: das solltest du vor der Investition in Gold wissen
Wenn die Börsenkurse in den Keller taumeln, erklimmt der Goldpreis oft neue Gipfel. Doch wie kann man am besten vom Höhenflug profitieren? Mit dem Kauf von physischen Goldbarren oder doch eher mit Gold-ETF? In diesem Blog vergleichen wir die zwei Anlagemöglichkeiten direkt.

Inhaltsverzeichnis
Wieso du in Gold investieren solltest
Gold glänzt – in stürmischen Zeiten noch mehr als sonst. Das zeigte sich in der ersten Jahreshälfte 2025 wieder. Während sich die Börsen auf Achterbahnfahrt befanden, kletterte der Preis für Gold stetig nach oben. Das Edelmetall wird seinem Ruf als sicherer Hafen also erneut gerecht – wie auch schon während der grossen Finanzkrise von 2008.
Goldpreis und globale Aktien – Performance im Vergleich

Vergleich Entwicklung Goldpreis und MSCI World in den letzten 20 Jahren.
Wenn die Kurse bei Aktien stark und unberechenbar nach oben und unten ausschlagen, ist Gold eine attraktive Investitionsmöglichkeit. Insgesamt ist es ratsam, in einem gut diversifizierten Portfolio zwischen 2.5 % und 7.5 % in Gold zu investieren. Aus diesen Gründen:
- Risikostreuung: Der Goldpreis korreliert meist schwach oder sogar negativ mit Aktien, Anleihen und Immobilien. Das heisst, wenn diese Anlageklassen an Wert verlieren, steigt derjenige von Gold oft.
- Inflationsschutz: Gold gilt als Wertspeicher in Zeiten hoher Inflation.
- Absicherung gegen Extremszenarien: Während geopolitischen oder wirtschaftlichen Krisen profitiert Gold in der Regel.
Dennoch solltest du nicht alles auf Gold setzen. Denn der Goldpreis kann kurzfristig stark schwanken, zudem wirft es keine laufenden Erträge ab, zum Beispiel in Form von Zinsen oder Dividenden.
«Es ist ratsam, im Portfolio zwischen 2.5 % und 7.5 % in Gold zu investieren.»
Mehr über die Gründe, weshalb Gold eine zeitlose und attraktive Geldanlage ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Tipp: Kontrolliere den Goldpreis regelmässig. Wenn er so stark ansteigt, dass das Gold einen zu grossen Anteil deines Portfolios ausmacht, solltest du einen Teil verkaufen – umgekehrt solltest du Gold zukaufen, wenn der Preis sinkt. Der Vorgang wird auch “Rebalancing” genannt.
Das ist etwas aufwändig, aber es hat grosse Vorteile. Du stellst einerseits sicher, dass dein Portfolio nicht zu konservativ oder risikoreich für deine Bedürfnisse wird. Andererseits legst du so disziplinierter an. Denn du verkaufst Gold, wenn sein Wert im Vergleich mit Aktien & Co. hoch ist und erhöhst den Anteil, wenn der Preis günstig ist.
Die Unterschiede zwischen Gold-ETF und physischem Gold
Zuerst die grosse Gemeinsamkeit: Du investierst in echtes Gold. Sowohl, wenn du einen 1-Kilogramm-Barren kaufst, als auch wenn du Anteile an einem Gold-ETF erwirbst. Somit profitierst Du im ähnlichen Ausmass von der Entwicklung des Goldpreises.
Unterschiede gibt es hingegen in diesen Punkten:
- Besitz Physisches Gold gehört dir. Sei es in Form von Goldbarren, Anteilen davon als Münzen. Grundsätzlich nicht so bei einem ETF.
- Kosten Beim physischen Gold musst du für die sichere Lagerung des Goldes aufkommen, ob du es zu Hause behältst oder bei deiner Hausbank einlagerst. Auch ein allfälliger Transport und die Versicherung verursachen Kosten. Bei einem ETF fallen diese Ausgaben nicht an, dafür musst du etwas für die Fondsverwaltung bezahlen.
- Handelbarkeit Anteile an einem Gold-ETF sind liquide, Du kannst sie also während der Börsenhandelszeiten unkompliziert handeln. Das ist bei physischem Gold nicht im gleichen Ausmass gegeben.
«Beobachte den Goldpreis regelmässig. Steigt er stark, verkaufe einen Teil. Fällt er, kaufe nach. So hältst du dein Portfolio im Gleichgewicht – das nennt man Rebalancing.»
Das sind die Vor- und Nachteile von physischem Gold und Gold-ETF
Was ist nun besser: der Kauf von Goldbarren oder von Anteilen an einem Gold-ETF? So einfach ist die Antwort nicht. Für beide Varianten gibt es gute Gründe, die für und gegen sie sprechen.
Damit du den Entscheid für dein Portfolio einfacher fällen kannst, findest du hier die wichtigsten Vor- und Nachteile beider Möglichkeiten kompakt zusammengefasst.
Vorteile von physischem Gold
- Du erwirbst Eigentum an einem realen Gut – das Gold gehört dir.
- Da das Eigentum vollständig bei dir ist, gibt es auch kein Gegenparteirisiko, das du beachten musst.
- Echtes Gold ist eine effektive Krisenvorsorge und auch im Extremfall noch handelbar und wertvoll.
Nachteile von physischem Gold
- Das Gold kann verloren gehen oder gestohlen werden. Denn du musst deine Goldbarren und -münzen auf eigene Verantwortung transportieren und lagern, wenn Du sie zu Hause haben willst. Oder Du benötigst zumindest ein Schliessfach bei Deiner Bank des Vertrauens. Zusätzlich brauchst du bei einzelnen Lösungen allenfalls eine Versicherung. Das alles kostet.
- Physisches Gold ist nicht so liquide wie Anteile an einem Gold-ETF.
Vorteile von Gold-ETF
- Anteile an einem Gold-ETF sind liquide. Du kannst sie jederzeit schnell über die Börse kaufen und verkaufen.
- Die Einstiegshürde ist sehr tief, da Du schon mit sehr kleinen Beträgen in Gold-ETF investieren kannst.
- Gold-ETF bieten eine effiziente und flexible Möglichkeit zur Diversifikation des Portfolios.
Nachteile von Gold-ETF
- Die steuerliche Behandlung von Anteilen an Gold-ETF kann, je nachdem, in welchem Land der ETF seinen Sitz hat, komplex sein.
- Gegenparteienrisiko: Die Kenntnis über die genaue ETF-Struktur ist sehr wichtig. Investiert man in ein Gold-ETF, der nicht selbst in physisches Gold investiert, dann geht man als Anleger ein Gegenparteienrisiko ein. Dieses Risiko müsste mit günstigeren Kosten oder mit mehr Return belohnt werden.
Physisches Gold | Gold-ETF | |
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Vorteile |
+ Gold ist im eigenen Besitz |
+ Unkomplizierter Kauf und Verkauf während der Handelszeiten + Kein Diebstahl- oder Verlustrisiko + Kosten für Lagerung und Transport beim ETF-Anbieter |
Nachteile | – Kosten für Lagerung, Transport und Versicherung – Risko von Verlust oder Diebstahl |
– Gold ist nicht im eigenen Besitz – Gegenparteienrisiko: Die Kenntnis über die genaue ETF-Struktur ist sehr wichtig. |