Nachhaltig leben: So schützt du die Umwelt und das Klima

Nachhaltig zu leben kann für jede:n von uns etwas anderes bedeuten: konsequent zu recyclen, auf Flugreisen zu verzichten, Dingen mehr Sorge zu tragen oder nachhaltig zu investieren. Erfahre hier, wie ein nachhaltiges Leben aussehen kann. Lass dich von unseren Tipps inspirieren, wie du die Umwelt und das Klima (noch) besser schützen kannst.

Inhaltsverzeichnis:

Nachhaltig Leben - junge Frau

Warum wir uns jetzt darum kümmern müssen, das Klima und unsere Umwelt zu schützen? Wir Menschen können auf unserer Erde nur in relativ engen Temperaturgrenzen leben. Je stärker sich das Klima verändert, desto stärker wird unser Leben und das Fortbestehen vieler Lebewesen bedroht. Klimawandel heisst nicht einfach, dass wir wärmere Sommer haben:

  • Durch den Klimawandel bilden sich mehr Wüsten.
  • Trinkwasser wird knapp.
  • Lebensräume werden bedroht.
  • Dürren, Schädlinge und Überschwemmungen zerstören Lebensraum und sorgen für Hunger.
  • Meere und Wälder sterben.
  • Krankheiten breiten sich stärker aus.
«Die Folgen des Klimawandels werden zunehmen. Wenn wir jetzt aber aktiv etwas für eine nachhaltigere Welt tun, können wir die Konsequenzen des Klimawandels auf ein tolerables Mass begrenzen und den nächsten Generationen noch eine lebenswerte Heimat hinterlassen.»
Portrait Jürgen Zeitelberger
 Jürgen Zeitlberger
Nachhaltigkeitslead bei wiLLBe

Das braucht es, um den Klimawandel zu stoppen

Steigende Meeresspiegel, extreme Wetterereignisse – der Klimawandel wird immer stärker spürbar, auch in der Schweiz und in unserem Alltag. Dass wir alle handeln müssen, ist klar. Doch echter Klimaschutz, der den Klimawandel effektiv verlangsamen kann, ist nur dann möglich, wenn viele verschiedene Bereiche zusammenspielen. Und damit unsere Lebensgrundlagen geschützt werden, braucht es klare und langfristige Ziele.

In diesem Zusammenhang unterzeichneten bis heute über 190 Staaten das Pariser Klimaabkommen. 2015 war das Abkommen ein historischer Schritt, da sich an der Weltklimakonferenz mehrere Staaten dazu verpflichteten, die CO₂-Emissionen weltweit zu reduzieren (Quelle: BMUV). Wie dieses Ziel konkret umgesetzt werden soll, wurde am letzten Klimagipfel von Glasgow im November 2021 weiter konkretisiert.

Viele Nationen erkennen die Problematik des Klimawandels und verfolgen eine entschiedene Klimapolitik. Doch die Veränderung des Klimas bringt weitere Herausforderungen mit sich. So können die extremen Wetterereignisse grössere Ernteschäden anrichten, ganze Inseln verschwinden lassen oder Wohnquartiere zerstören. Die Klimakrise schafft neue Ungerechtigkeiten.

Die Vereinten Nationen setzten 2012 ein Zeichen und begannen die Diskussion über die Agenda 2030 mit den dazu gehörigen 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, auch SDGs (Sustainable Development Goals) genannt. Die SDGs verdeutlichen, dass es um den Schutz unseres Planeten und um die Verbesserung unserer Gesellschaft geht.

Auch wir orientieren uns an diesen 17 Zielen, da sie Themen der Nachhaltigkeit aufnehmen und Handlungsfelder aufzeigen. Wir nutzen diese Ziele als Leitplanken, um Unternehmen zu finden, in die du investieren und so Kapital für eine nachhaltigere Welt geben kannst.

Das sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung

  1. Keine Armut– Armut in all ihren Formen und überall beenden.
  2. Kein Hunger – den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern.
  3. Gesundheit und Wohlergehen – ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern.
  4. Hochwertige Bildung – inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern.
  5. Geschlechtergleichheit – Geschlechtergleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen.
  6. Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen – Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten
  7. Bezahlbare und saubere Energie – Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern.
  8. Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum – dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern.
  9. Industrie, Innovation und Infrastruktur – eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen.
  10. Weniger Ungleichheit – Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern.
  11. Nachhaltige Städte und Gemeinden – Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten
  12. Verantwortungsvoller Konsum und Produktion – nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen.
  13. Massnahmen zum Klimaschutz – umgehend Massnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
  14. Leben unter Wasser – Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen.
  15. Leben an Land – Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern, Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodendegradation beenden und umkehren und dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende setzen.
  16. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen – friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern, allen Menschen Zugang zur Justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive Institutionen auf allen Ebenen aufbauen.
  17. Partnerschaften zur Erreichung der Ziele – Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben füllen.

Zum einen liegt es also an der Politik, die Rahmenbedingungen für eine nachhaltigere Welt zu setzen. Dazu gehört auch, (technologische) Innovationen zu fördern (z. B. Elektroautos oder Solarstrom), sich für Umweltschutz einzusetzen (z. B. Wiederherstellung von verlorenen und Schutz von existierenden Ökosystemen) und Unternehmen zu unterstützen, die aktiv dafür einstehen, eines oder mehrere der SDGs zu erreichen.

Doch nicht nur die Politik ist gefragt, auch du kannst etwas tun. Zum Beispiel indem du diese Unternehmen mit Kapital versorgst. Wie du das tun kannst, erfährst du in unserem Guide «Geld anlegen für Anfänger:innen». Aber auch im Alltag gibt es für die meisten von uns noch einiges Potenzial, nachhaltiger zu leben.

Wie viele Welten verbrauchst du?

Unser übermässiger Konsum ist einer der Gründe, weshalb die Ressourcen unseres Planeten an ihre Grenzen kommen. Ein Indikator, der aufzeigt, wie stark das Ökosystem der Erde und die natürlichen Ressourcen beansprucht werden, ist der «ökologische Fussabdruck». Ein Fussabdruck-Rechner fragt mit alltagsnahen Situationen nach deinem Konsumverhalten: Wie saisonal ernährst du dich? Geniesst du ab und zu ein Stück Fleisch? Lebst du alleine in einem Einfamilienhaus oder einer grossen Mehrzimmerwohnung? Wie oft fliegst du? Und vieles mehr.

Anhand der Fragen wird ein Wert berechnet, der aufzeigt, wie viele Welten wir bräuchten, wenn alle Menschen ein solches Konsumverhalten an den Tag legen würden. Die Fragen orientieren sich an Faktoren, die unseren Konsum beschreiben, nämlich:

  • Ernährung
  • Konsum
  • Wohnverhältnisse
  • Verkehrsmittel

Das Konsumverhalten der Menschen weltweit benötigt aktuell 1,7 Erden. Ein:e Schweizer:in würde durchschnittlich sogar rund drei Erden verbrauchen (Quelle: WWF Schweiz). Weisst du, wie viele Erden du jedes Jahr mit deinem Lebensstandard verbrauchst? Mache hier den Test und finde es heraus:

Jeder Mensch hinterlässt Spuren – ganz ohne geht es nicht. Potenzial dafür, noch nachhaltiger zu leben, haben wir aber wohl (fast) alle. Sei es bei kleinen Dingen im Alltag – ob wir auf das Rindsfilet verzichten und eher eine vegetarische Ernährung bevorzugen – oder bei grossen Entscheidungen und Investitionen – ob wir ein Auto brauchen oder nicht und ob wir wirklich die grössere Wohnfläche benötigen oder den Kauf der Ferienwohnung tätigen möchten.

Du kannst dir immer wieder die Frage stellen: Wie kann ich einen Beitrag zum Umweltschutz leisten? Die Möglichkeiten, dein Konsumverhalten anzupassen, sind vielfältig. Fallen dir gerade keine Verbesserungsmöglichkeiten ein, dann klicke nicht weg, sondern lass dich von unseren einfachen Tipps inspirieren.

14 Tipps, mit denen du nachhaltiger leben kannst

1. Informiere dich

Mach dich schlau darüber, wo es in deinem Leben noch Potenzial für mehr Nachhaltigkeit gibt. Dieser Guide ist schon mal ein guter erster Schritt dazu. Online findest du noch viele weitere Artikel mit Informationen, die aufzeigen, wo du ansetzen kannst, um den Klimawandel zu verlangsamen, und somit einen Schritt hin zu einer sozialeren und ökologischeren Gesellschaft zu machen.

Knallharte Fakten liefert das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), der Weltklimarat der Vereinten Nationen. In ausführlichen Berichten und Studien zeigen sie uns ein aktuelles Bild vom Zustand unserer Erde auf.

Weitere Informationen, die das Thema Nachhaltigkeit einfach und verständlich aufbereiten, findest du beispielsweise auf myclimate.org oder wwf.ch. Diese Seiten informieren nicht nur über Naturschutz, hier findest du auch Tipps für ein nachhaltiges Leben – etwa dazu, wie du die Verschwendung von Lebensmitteln (den sogenannten Foodwaste) verhindern kannst oder ob der Kauf eines Bio-Baumwoll-Shirts oder der Second-Hand-Hose schlauer ist.

2. Kaufe bewusster ein

Weisst du, wo der nächste Wochenmarkt in deiner Umgebung liegt? Noch nicht? Dann mache dich jetzt auf die Suche. Denn lokale und regionale Lebensmittel profitieren von kurzen Transportwegen und rechnen sich in deiner CO₂-Bilanz. Zudem findest du auf den Märkten ein saisonales Angebot.

Ja, der Besuch auf dem Markt passt nicht immer in den Zeitplan. Aber ein nachhaltiger Einkaufskorb geht auch beim Wocheneinkauf beim Grosshändler – mit Bio-Lebensmitteln, Poulet-Flügeli aus Freilandhaltung oder Tomaten vom Demeter-Betrieb. Bewusster einzukaufen, heisst aber auch, schlau einzukaufen: Indem du deine Menüs und so auch deine Einkäufe planst, kannst du Foodwaste vermeiden.

Und fehlt dir die Zeit für den Einkauf, dann informiere dich in deiner Region, ob es saisonale Gemüseboxen vom Bauernhof gibt, die vor die Haustür geliefert werden. So schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe: Du erhältst regionale Lebensmittel und sparst Zeit.

3. Sei vorbereitet

Bei jedem Einkauf eine neue Papiertasche? Bei jedem Coffee-to-go ein Wegwerfbecher? Take-away immer aus Plastikbehältern? Du musst natürlich nicht auf deinen Latte oder das heissgeliebte Thai-Curry verzichten, um die Umwelt zu schützen – aber auf die Verpackung.

Nutze deine Papiertüten mehrmals, packe Früchte und Gemüse in wiederverwendbare Stofftaschen, statt jedes Mal einen Plastiksack zu nutzen. Bringe deinen eigenen Kaffeebecher zum Kaffeestand und dein Tupperware zum Take-away mit und verzichte auf Plastikstrohhalme. Dein Mojito schmeckt mit Glas- oder Pappröhrchen genauso lecker und du kannst dadurch viele Tiere retten. Diese halten Trinkhalme leider oft für Futter und verenden dann am Plastik. Ein wenig Planung – viel Impact.

4. Entdecke die Welt bewusst

Dass häufige Flug- und Schiffsreisen schlecht fürs Klima sind, ist bekannt. Ein Kilometer im Flugzeug belastet das Klima, im Vergleich zur Elektrolok 45-mal mehr. Zum Glück wird das Nachtzug-Angebot in Europa immer stärker ausgebaut! So lassen sich auch andere Länder ohne Flugzeug gut entdecken. Und wenn es dann doch mal Bali statt das Berner Oberland sein soll, dann bleib lieber länger vor Ort, statt nur für ein paar Tage um den Globus zu jetten. Zusätzlich kannst du etwas für die Umwelt tun, indem du deine Flug-Emissionen mit wenig Aufwand ausgleichst. Hier gibt es bereits verschiedene, auch lokale, Anbieter:innen. Du kannst dir dein Lieblingsprojekt meistens gleich selber aussuchen.

5. Wie sieht es mit deinem digitalen Fussabdruck aus?

Sind Netflix und Co. die wahren Klimasünder? Fakt ist: Videos zu streamen und im Internet zu surfen verbraucht Energie. Viel Energie. Einerseits wegen der Rechenleistung der Daten und andererseits durch den Stromverbrauch. Zum Glück hast du in deinem Haushalt die Wahl. Der Schweizer Strom-Mix ist im Vergleich bereits eher ein CO₂-armer Strom, dennoch kannst du oft zusätzlich eine Ökostrom-Variante auswählen. Wenn du noch bewusster konsumieren möchtest, dann streame deine Videos nicht einfach aus Gewohnheit in der höchstmöglichen Auflösung und höre Musik übers Radio oder eine Musik-App, statt im Hintergrund Youtube-Videos abzuspielen.

6. Wenn es ein neues Auto sein muss, …

… dann lieber ein umweltschonendes Elektroauto statt ein Benzinauto. Jedoch gilt: auf das grosse E-Auto verzichten und sich ein kleines wendiges leisten. Auch wichtig: Die Anschaffung eines E-Autos sollte erst dann erfolgen, wenn dein Benziner wirklich ausgedient hat. Denn sonst machst du den gut gemeinten Impact wieder zunichte.

Wir Menschen sind täglich unterwegs, deshalb lohnt es sich zu überlegen, ob du für den Arbeitsweg oder für den Besuch bei der Oma wirklich das Auto brauchst. Denn es gilt hier natürlich: ÖV, Fahrrad (inkl. Lastenfahrrad und E-Bike) oder auch das E-Trottinett mag das Klima lieber. Solltest du mal gar nicht ohne Auto klarkommen, dann kannst du deinen Weg auch mit einer Carpooling- und Carsharing-Lösung einfach hinter dich bringen. Dabei bist du immer noch nachhaltiger unterwegs als mit dem eigenen Auto.

Und unser letzter Tipp für die Nutzung von Autos: Wie beim Fliegen kannst du auch Autoreisen kompensieren. Erste Tankstellen bieten dir bereits direkt an der Zapfsäule die Möglichkeit, deinen CO₂-Ausstoss ohne Extra-Aufwand und kostengünstig zu begleichen.

7. Fast Fashion, Mikroplastik und Regenwald-Holz? Muss nicht sein.

Ganz generell gibt es bei unserem persönlichen Konsum viel Potenzial für mehr Nachhaltigkeit. Möbel, Haushaltsartikel und Kleidung kaufst du zum Beispiel am besten secondhand. Im Antiquariat, in der Brockenstube, auf einer Secondhand-Plattform oder in Facebook-Gruppen wirst du sicher fündig.

Magst du keine Ware aus dem Brocki, dann gibt es Alternativen. Achte beim Kauf auf nachhaltige Produktion und Labels. Selbst bei Beauty- und Hygieneprodukten ist es mittlerweile ganz einfach geworden, nachhaltigere Optionen zu finden – zum Beispiel Duschmittel ohne Mikroplastik oder Natur-Shampoos. Solche Produkte findest du längst nicht mehr nur online oder in deinem regionalen Unverpackt-Laden, sondern immer häufiger auch in deinem Supermarkt.

8. Sorge tragen zu deinen Dingen = Sorge tragen zur Umwelt

Unseren Konsum einschränken und so das Klima schützen können wir am einfachsten, indem wir die Dinge, die wir haben, schätzen und schützen. Dabei bist du gefragt: Es kann zum Beispiel bedeuten, das kleine Loch im T-Shirt zu flicken, statt das Shirt wegzuwerfen. Oder daraus einen Putzlappen zu machen. Und wenn’s gar nicht mehr geht, bringst du es zur Textilsammelstelle.

Reparieren und Recyclen wird nicht nur bei Kleidung grossgeschrieben, sondern bei allen Gegenständen. Dazu gehört es auch, dir Gedanken zu machen, ob ein Stück jemand anderem noch Freude machen könnte, bevor du es wegwirfst. Frag also lieber im Freundeskreis nach, bevor du die ausgediente Kommode entsorgst – oder nutze Facebook-Gruppen, Kleinanzeigen, Brockenstuben oder klassische Anschlagbretter im Gemeindehaus, Dorfladen oder Supermarkt. Wenn du Dinge verschenkst, freut sich nicht nur die Umwelt, sondern auch der oder die Beschenkte.

9. Strom und Wasser müssen nicht immer fliessen

Erneuerbare Energien ermöglichen uns bereits nachhaltig Strom zu beziehen und klar, der Wechsel auf Ökostrom ist einfach. Doch hast du dich auch schon mal gefragt, ob du noch einen Schritt weitergehen könntest? Denn im Alltag Strom und Wasser zu sparen kann ganz einfach sein. Muss beispielsweise wirklich deine komplette Kleidung im Tumbler trocknen? Und deine ganze Wäsche bei 60 Grad gewaschen werden? Muss jedes Kleidungsstück nach einmaligem Tragen direkt in die Wäsche? Oder kannst du weniger oft und weniger heiss waschen? Trocknen deine T-Shirts, Jeans und Co. nicht auch auf der Wäscheleine schnell genug?

Gerade beim Waschen wird die Umwelt im Verborgenen belastet – durch Mikroplastik. Polyesterhaltige Kleidung sondert dies ab. Zum Glück gibt es hier bereits Unterstützung. Stecke deine Kleidung in Anti-Mikroplastik-Waschbeutel wie Guppy-Bags und schütze nicht nur deine Kleider, sondern auch die Natur.

Wasser sparen im Alltag geht aber noch einfacher. Du bist nur einen Handgriff davon entfernt: Dreh das Wasser bewusst ab, wenn du die Zähne putzt, dir die Haare shampoonierst oder den Abwasch machst.

10. Weniger Tiere essen und den Planeten länger geniessen

Kein Fun-Fact, aber wichtig zu wissen: Die globale Fleischproduktion durch Nutztierhaltung ist die zweitgrösste Emissionsquelle und hat einen grösseren CO₂-Fussabdruck als der gesamte Transportsektor (mit Autos, LKW, Flugzeugen, Zügen).

Keine Angst: Du kannst auch etwas für das Klima tun, ohne gleich vegan zu werden. Auch wenn sich die vegane Lebensweise nachweislich positiv aufs Klima auswirkt: Wer von durchschnittlicher Schweizer Ernährung auf eine vegetarische oder vegane Ernährung umsteigt, kann den eigenen Ernährungs-Fussabdruck um 24 Prozent respektive 40 Prozent verringern. Ein Schritt ist schon damit getan, bewusst öfters auf tierische Produkte zu verzichten – und auf Labels mit artgerechter Tierhaltung zu achten und lokal einzukaufen, wenn doch mal tierische Produkte konsumiert werden. Das schmeckt nicht nur besser, sondern fördert gleichzeitig auch die lokalen Bauernbetriebe, die bewusst höhere Kosten in Kauf nehmen, um den Tieren Leid zu ersparen.

11. Heizöl sparen, ohne zu schlottern

Ja, wir haben es besonders im Winter alle gerne gemütlich warm im Wohnzimmer. Konstante Saunatemperatur schadet aber nicht nur der Umwelt, sondern auch dem Portemonnaie. Ausserdem sind zu hohe Temperaturen erwiesenermassen schlecht für die Konzentration und machen schlaff und müde. Dreh die Heizung also ruhig ein paar Grad weniger hoch und zieh dafür einen kuscheligen Pulli an. Und auch wenn frische Luft das ganze Jahr über schön ist: Lüfte lieber zwei- oder dreimal am Tag richtig durch, statt den ganzen Tag lang deine Fenster gekippt zu halten und dafür die Heizung aufzudrehen. Und falls dir die warme Stube doch zu sehr fehlt, dann gönn dir vielleicht ein oder zwei Mal einen Besuch in der finnischen Sauna.

12. Suffizienz – hier kannst du doch noch etwas lernen

Hast du schon mal von Suffizienz gehört? Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt, um das Ziel, mit weniger Ressourcenverbrauch (mindestens) gleich zufrieden zu sein. Für mehr Suffizienz in deinem Alltag kannst du dich beispielsweise mit der Zero-Waste-Philosophie befassen – also damit, wie du möglichst wenig Müll produzierst. Oder du schaust bei Neuanschaffungen immer zuerst, ob du den Bohrer, das SUP oder das Lastenvelo auch irgendwo ausleihen kannst, statt es zu kaufen. Was auch dazu gehört: Statt Dinge zu verschenken, die der oder die Beschenkte oft ohnehin nicht braucht, lieber gemeinsame Zeit schenken – und so beim Spazieren oder gemeinsamen Kochen «Quality Time» miteinander zu verbringen, statt zu konsumieren.

13. Unterstütze Projekte für eine bessere Welt

Ganz direkt zur Erreichung der SDGs beitragen kannst du, wenn du aktiv Projekte und Unternehmen unterstützt, die sich für eines oder mehrere der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung besonders einsetzen. Das kannst du tun, indem du Freiwilligenarbeit leistest oder auch Geld spendest – zum Beispiel, wenn du an deinem Geburtstag, zu Weihnachten, bei deiner Hochzeit oder bei der Geburt deines Kindes auf materielle Geschenke verzichtest. Ruf stattdessen Freunde und Familie dazu auf, für ein Projekt zu spenden, das dir besonders am Herzen liegt.

14. Investiere dein Geld so, dass es nachhaltige Projekte fördert

Geld investieren und nachhaltig leben gehen nicht zusammen? Das Gegenteil ist der Fall! Wir geben dem sogar einen Namen: wiLLBe. Mit unserem Produkt kannst du nachhaltig anlegen. Indem du dein Geld in Unternehmen investierst, die im Einklang mit den 17 SDGs stehen. Mit deinem investierten Kapital trägst du zu einer besseren Welt in der Zukunft bei. Mit deinen Investments hast du so nicht nur die Chance, Erträge zu erzielen, sondern unterstützt auch genau die Themen, die dir am Herzen liegen. Erfahre mehr über die 7 wiLLBe-Anlagethemen und darüber, in welche Bereiche du investieren kannst.

Nachhaltigkeit ist das, was du daraus machst

Mehr für unseren Planeten und für die kommenden Generationen tun können wir alle – sei es mit kleinen Veränderungen oder mit grossen Entscheidungen. Dazu gehört es nicht nur, den eigenen Alltag nachhaltiger zu gestalten, sondern auch, das eigene Geld so zu investieren, dass es sowohl Erträge erwirtschaftet als auch zu einer besseren Welt beiträgt.

Portrait Simona Rei

Simona Rei

Expertin für Finanztipps für Frauen bei wiLLBe

Neugierig, vielseitig, vif: Das ist Simona Rei. Gerade erst hat die Marketingspezialistin mit dem Coden begonnen. Sie wünscht sich, dass mehr Frauen Programmieren erlernen. Und dass sich Frauen stärker mit ihren Finanzen und ihrer Vorsorge auseinandersetzen. Für viele Frauen sind Finanzangelegenheiten immer noch eine grosse Herausforderung. Mit Verve und Leidenschaft setzt sie sich für Aufklärung und Wissensvermittlung zu diesem emotionalen Thema ein. Simona zeigt hier regelmässig auf, wie du deine Finanzen auf Kurs bringst.