Frugalismus: sparsam Leben für finanzielle Unabhängigkeit ab 40
Frugalisten leben bewusst sparsam und verzichten auf unnötigen Konsum, um möglichst schnell finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen. Erfolgreiche Frugalisten analysieren und optimieren kontinuierlich ihre Ausgaben, vermeiden Impulskäufe und setzen auf Nachhaltigkeit mittels Reparaturen und Secondhand-Käufen.
Frugalismus beschreibt einen Lebensstil, bei der Menschen bewusst sparsam leben und auf Konsum verzichten, um finanzielle Unabhängigkeit und ein einfacheres, stressfreieres Leben zu erzielen. Das Ersparte wird mit dem Ziel angelegt, frühzeitig ein Vermögen aufzubauen und mit 40 Jahren finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Frugalismus?
Frugalisten sind Menschen mit einem sehr sparsamen Lebensstil. Der heute weit verbreitete Konsum wird zugunsten der finanziellen Unabhängigkeit geopfert. Das gesparte Geld wird angelegt.
Passend zum Begriff frugal, der «einfach» oder «bescheiden» bedeutet, werden die Ausgaben stark überwacht, es wird kein Geld für Unnötiges ausgegeben.
Wichtig erscheint uns, dass mit einem sparsamen Lebensstil ein geringerer Ressourcenverbrauch einhergeht. Im Hinblick auf die Klimaherausforderung ist ein geringerer Konsum willkommen und kann als weiterer Grund für ein frugales Leben angeführt werden.
Was unterscheidet Frugalismus von anderen Lebenseinstellungen?
- Frugalismus: Frugalisten wollen ihre finanzielle Unabhängigkeit möglichst schnell – spätestens mit 40 Jahren – erreichen und sind dafür bereit, komplett auf unnötigen Konsum zu verzichten. Viel lieber legen sie das Ersparte an.
- Minimalismus: Im Gegensatz zu Frugalisten wollen Minimalisten möglichst wenig besitzen. Das Ergebnis mag jenem von Frugalisten ähnlich sein, allerdings suchen Minimalisten ihr Glück im Nicht-Besitz.
- Individualismus: Im Gegensatz zu diesen zwei Einstellungen gibt es gerade in der heutigen Gesellschaft Menschen, die ihr Glück im Konsum suchen. Sie scheuen sich nicht, bis zur äussersten Grenze ihrer finanziellen Möglichkeiten zu gehen – oder notfalls auch darüber hinaus. Diese Impulskäufe verursachen bei diesen Menschen Glücksmomente.
Tiefere Einblicke in die Welt des Frugalismus
Frugalisten erreichen ihre Ziele, indem sie ihr Ausgabeverhalten bewusst analysieren und optimieren. Dieses Verhalten setzt gewisse Charaktereigenschaften voraus, ohne die Frugalismus nicht funktionieren kann.
Frugalisten lassen sich nicht von ihren Zielen ablenken. Sie müssen in Kauf nehmen, dass sie sich abseits des Mainstreams bewegen.
Einige Menschen haben sicher Mühe damit, wenn sie sich anders als ihre Mitmenschen verhalten. Der Herdentrieb ist Teil unserer DNA. Ein Frugalist hat aber keine Bedenken, abseits des Mainstreams zu leben.
Frugales Budgetieren und Sparstrategien
Die Anzahl Kinder und finanziell abhängigen Personen bestimmen den Zeitpunkt, zu dem die finanzielle Unabhängigkeit erreicht wird.
Kenntnisse der Mechanismen der Finanzbranche sind essenziell. Frugalisten kennen ihr Einkommen, ihre Investitionspläne, aber auch die Lebenshaltungskosten im Detail.
Essenziell ist auch, die zukünftigen Lebenshaltungskosten korrekt einzuschätzen. Gerade in Bezug auf die Pensionierung ändert sich das eigene Ausgabeverhalten schnell. Insbesondere, wenn die eigene Gesundheit nachlässt.
Steuerlich kann die Pensionierung ihre Spuren hinterlassen. Die korrekte Einschätzung der Lebenshaltungskosten im Alter ist für das Erreichen der finanziellen Unabhängigkeit entscheidend.
Frugalisten tun gut daran, die Pläne zu dokumentieren, um nachträglich schnell Korrekturmassnahmen ergreifen zu können. Grundsätzlich müssen Frugalisten rasch aus ihren Erfahrungen und Fehlern lernen.
In der Regel beschleunigt ein hohes Einkommen die finanzielle Unabhängigkeit. Menschen in gut bezahlten Jobs haben es definitiv leichter, frugal zu leben. Je höher der Monatslohn, desto mehr kann selbst nach Steuern zur Seite gelegt werden.
Vorteile von Frugalismus
Ein frugales Leben führt zu einem einfacheren Leben. Der Ansatz «weniger ist mehr» gilt in diesem Fall ganz besonders. Das muss man vor allem wollen. Eine gewisse Abgeklärtheit ist eine notwendige Voraussetzung: Frugalismus passt zu Menschen, die ein bewusstes Leben führen wollen.
Der geringe Konsum ermöglicht Frugalisten, ihr Glück in Beziehungen zu Freunden und Familie zu suchen. Sie suchen Erfüllung in der freien Natur, in den kleinen Dingen des Lebens. Ein bewusster Umgang mit sich und der Umwelt ist das Ergebnis des frugalen Lebens. Häufig erhöht Frugalismus den Lebenssinn.
Frugalismus für Anfänger: Tipps und Ratschläge
Im Normalfall ist das Einkommen das Ergebnis eines eingegangenen Arbeitsvertrags und kann nicht einseitig verändert werden. Frugalisten konzentrieren sich daher auf die Ausgabenkontrolle und minimieren den Konsum.
Das Ziel muss sein, einen Teil des Monatslohns zu sparen (z. B. 25 % oder mehr bei höheren Löhnen). Eine stetige Überprüfung von Verträgen und Abos (z. B. Versicherungen, Mobiltelefon, Zeitungsabonnemente) und gleichzeitig das Ausnutzen von günstigeren Angeboten sind wichtige erste Schritte.
Wichtig ist aber auch eine Anpassung des eigenen Lebensstils. Ein geringerer Konsum heute bringt die finanzielle Unabhängigkeit morgen (oder mit 40 Jahren) näher.
Jeder Konsumentscheid wird kritisch überprüft, Impulskäufe werden vermieden. Die Suche nach günstigeren Konsumvarianten ist eine Möglichkeit. Vielversprechender ist aber der Konsumverzicht.
- Reparieren statt neu kaufen: Geräte werden nach Möglichkeit repariert. Natürlich erst, nachdem man sich im Klaren ist, ob ein bestimmtes Gerät auch wirklich gebraucht wird. Im Internet können überflüssige Geräte verkauft und weiterverwertet werden. Ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft werden Gegenstände wieder genutzt.
- Bewusster Verzicht: Restaurantbesuche, der Kaffee nach dem Mittagessen, die teure Luxustasche sowie das kostspielige Auto können mit günstigeren Varianten ersetzt werden. Auch diese Stossrichtung ermöglicht einen bewussteren Umgang mit Ressourcen.
- Secondhand: Viele Gegenstände können in Vintage-Läden oder auch in Secondhandläden gekauft werden. Es macht oft grossen Spass, in diesen Läden zu wühlen.
- Wohnen: Nicht vergessen werden darf die eigene Wohnsituation. Die Wohnung soll so gross sein wie notwendig, aber auf Extra-Fläche soll verzichtet werden. Das gilt sowohl für Eigentums- als auch für Mietwohnungen.
Wie viel sollte man mit 40 Jahren gespart haben?
Diese Frage kann nicht so leicht beantwortet werden, denn die Antwort hängt vom gewünschten Lebensstandard ab. Hier wird gerne die Trinity-Formel genannt. Sie besagt, dass Frugalisten das 25-Fache ihrer jährlichen Ausgaben benötigen, um von den Ersparnissen leben zu können.
Hier ein Rechenbeispiel (in Schweizer Franken) zum Verständnis: Braucht man für seinen Lebensunterhalt 36'000 Franken jährlich, benötigt man 900'000 Franken an angespartem Vermögen (36'000x25).
Jedoch wird bei der Formel vernachlässigt, dass die Lebenshaltungskosten in der Tendenz, aufgrund der Gesundheit, eher zunehmen. Speziell im Pensionsalter verändert sich die Ausgabenstruktur stark. Etwas, dass man mit 40 Jahren schlecht einschätzen kann.
Wie man sieht, ist Frugalismus etwas für hartgesottene Sparer. Vor allem dann, wenn man sich mit 40 Jahren bereits von der Arbeitswelt verabschieden will.
So oder so: Wer in Frührente gehen will, oder einen Lebensabend mit einem bequemen finanziellen Polster verbringen will, dem empfehlen wir, möglichst früh die Ersparnisse risikoadäquat zu investieren.
Ein langfristiges, konstantes Anlegen – auch in einem schwierigem Marktumfeld – ermöglicht es, von den Kursbewegungen zu profitieren. Wer als früh anfängt, der profitiert.
Frugalisten profitieren von langfristigen Vermögenstrends
Kriterien für erfolgreiche Anlagestrategien
In unserer langjährigen Rolle als Vermögensverwalterin für private und institutionelle Kunden stellen wir immer wieder die folgenden Erfolgskriterien für erfolgreiches Anlegen fest:
- Das Portfolio muss breit über Assetklassen und Währungen diversifiziert werden. Diversifikation ist das A und O jeder Anlagestrategie. Das gilt auch für Einzelanlagen.
- Insbesondere in der Phase des Vermögensaufbaus empfehlen wir regelmässig und gestaffelt zu investieren, um vom Cost-Average-Effekt zu profitieren. Die Staffelung der Einstandspreise optimiert das Renditepotenzial eines Portfolios. Die konsequente Umsetzung dieses Vorgehens auch in schwierigen Marktphasen erhöht das Renditepotenzial.
- Für alle Investorinnen muss die Risikofähigkeit sorgfältig eingeschätzt werden, da diese die Anlagestrategie festlegt. Dort wird die für die Kunden optimale Mischung zwischen sicheren und riskanteren Anlagen bestimmt. Dazu gehört auch die Referenzwährung der Anlagen.
Fazit:
Nicht alle können den Grossteil ihres Einkommens sparen, wie es Frugalisten machen. Nur Menschen mit einem hohen Einkommen können die benötigte Sparrate leisten, die es braucht, um rund 25 Jahre vor dem gesetzlichen Pensionsalter die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen und danach vom angesparten Vermögen zu zehren.
Vermögen fürs Alter aufzubauen ist jedoch auch für Personen mit niedrigeren Einkommen möglich – zum Beispiel mit kleinen monatlichen Beiträgen in ein Tagesgeldkonto. Wer gezielt auf ein Ziel hin spart, dem empfehlen wir ein Festgeld mit fixem Zins zu einer vereinbarten Laufzeit.
Daraus ergeben sich folgende drei Empfehlungen für dich
- Lege dein Geld an und erziele mittel- bis langfristig mehr Rendite als beim Kontosparen.
- Staffle deine Investitionen und fördere deine persönlichen und passenden Renditepotenziale.
- Investiere auch in schwierigen Marktphasen und profitiere von tieferen Einstiegskursen.