In Rohstoffe investieren: Gold ist nicht alles
Während das Gold traditionell als sicherer Hafen gilt, eröffnen andere Rohstoffe wie Silber, Kupfer, Nickel oder Erdgas spannende Perspektiven für Anleger:innen. Sie profitieren von Megatrends wie Elektromobilität, Energiewende und Digitalisierung. Unser Blogbeitrag beleuchtet die wichtigsten Rohstoffklassen jenseits von Gold, von Energie über Industriemetalle bis hin zu Edelmetallen. Erfahre zudem, welche Chancen und Risiken mit einer Investition in Rohstoffe verbunden sind.

Inhaltsverzeichnis
Gold kennt jeder.
Es ist seit Jahrhunderten ein Symbol für Sicherheit und Wert. Gerade in den letzten Quartalen hat das gelbe Edelmetall wieder alle Schlagzeilen beherrscht – so zum Beispiel als Fluchtwährung in unsicheren Zeiten.
Doch Gold ist nur ein Teil der vielfältigen Welt der Rohstoffanlagen. Wer sich ein bisschen genauer umsieht, entdeckt viele andere spannende Rohstoffe, die interessante Anlagechancen bieten können und vielleicht auch, zeitweise, in einem gut strukturierten Portfolio nicht fehlen sollten.
Dieser Blog ist eine kleine Reise durch die Welt wichtigster Rohstoffe – von Energie über Industriemetalle bis hin zur Landwirtschaft. Wir werfen einen Blick auf die Zukunftsaussichten und erläutern, worauf Anleger:innen achten sollten.
"Rohstoffe bieten mehr als nur Rendite: Sie schützen vor Inflation und bringen Diversifikation ins Depot."
Rohstoffe ohne Gold – eher glanzlos?

Energie: Öl und Gas als Schwankungsfaktor im Depot
Rohöl gehört zu den weltweit bekanntesten Rohstoffen. Es spielt nach wie vor eine zentrale Rolle in der Weltwirtschaft. Die Preise schwanken stark – je nachdem, wie die globale Konjunktur läuft, ob politische Konflikte aufflammen oder ob die OPEC+ ihre Fördermengen verändert.
Für kurzfristig orientierte Anleger:innen kann Öl eine attraktive Spekulationsmöglichkeit sein. Langfristig steht der fossile Energieträger aber unter Druck: Elektromobilität, Klimapolitik und der Ausbau erneuerbarer Energien setzen dem schwarzen Gold zu.
Erdgas ist ebenfalls ein Dauerbrenner – im wahrsten Sinne des Wortes. Spätestens seit der Energiekrise in Europa ist klar, wie abhängig ganze Volkswirtschaften von Gasimporten sein können. Der Gaspreis ist besonders wetterabhängig und reagiert sensibel auf politische Spannungen.
Erdgas hat preislich gesehen grosse Chancen, aber auch erhebliche Risiken. Eine taktische Beimischung wäre wohl der passende Einsatz, da Erdgas durch strukturelle Effekte und exogene Schocks stark ins Schwanken geraten kann.
Industriemetalle: Kupfer, Aluminium und Nickel im Aufwind
Wer auf Megatrends fokussiert, kommt an Industriemetallen und insbesondere an Kupfer kaum vorbei. Nicht ohne Grund wird es das „rote Gold“ genannt. Kupfer steckt in Stromleitungen, Windrädern, E-Autos und Solaranlagen. Kurz: überall dort, wo grüne Technologien durchstarten.
Die Nachfrage steigt, aber das Angebot kann nicht immer mithalten, vor allem, da Kupfer kaum ersetzbar ist. Damit hat es ein solides Fundament für langfristiges Wachstum. Auf der Kehrseite schlägt die Abhängigkeit zur Weltkonjunktur zu Buche. Das Schlagwort ist hier China.
Aluminium: Ein weiteres Metall, das auf der grossen Weltbühne der wichtigen Rohstoffe mitspielt. Es ist leicht, gut formbar und vielseitig einsetzbar – etwa im Bauwesen, bei Autos oder für Verpackungen. Der Trend zum Leichtbau unterstützt seine Bedeutung. Die Kehrseite ist seine energieintensive Herstellung. Deshalb hängt sein Preis oft auch von den Stromkosten ab. Nachhaltig produziert, zum Beispiel über Wasserkraft, könnte Aluminium in Zukunft eine noch grössere Rolle spielen.
Nickel ist ebenfalls ein Metall mit Zukunft – insbesondere wegen seiner Rolle in Batterien für Elektroautos. Wer auf den Boom der Elektromobilität setzen will, kommt an Nickel kaum vorbei. Der Markt ist aber relativ klein und von wenigen Ländern dominiert.
Agrarrohstoffe: Warum wir davon abraten
Hier ist unsere Ansicht eindeutig. Im Sinne unseres Nachhaltigkeitsansatzes empfehlen wir diese nicht. Anlagen in Agrarrohstoffen sind ethisch umstritten, da sie die Preise für Grundnahrungsmittel beeinflussen und sich auf die Ernährungssicherheit auswirken können. Zudem sind sie volatil, wetterabhängig und schwer prognostizierbar. Insgesamt stehen Agrarrohstoffe im Spannungsfeld zwischen ethischer Verantwortung, politischer Unsicherheit und strukturellen Marktineffizienzen.
Edelmetalle im Vergleich: Silber, Platin und Palladium im Fokus
Silber wird oft als der kleine Bruder des Goldes bezeichnet. Zu Unrecht, denn es ist ein echter Alleskönner. Es ist ein Edelmetall und ein wichtiges Industriemetall zugleich. In Solarzellen, Elektronik oder der Medizintechnik ist Silber das wahre Gold.
Wer also auf die grüne Transformation setzen will, findet hier eine interessante Kombination aus Wertspeicher und Wachstumstreiber.
Platin und Palladium sind eher unbekanntere, aber hoch spezialisierte Metalle. Beide werden vor allem in der Automobilindustrie für Katalysatoren genutzt. Besonders Palladium war in den letzten Jahren heiss begehrt. E-Autos haben dieses Begehren eingebremst. Platin dagegen könnte ein Comeback erleben. In der Wasserstoffwirtschaft spielt es eine wichtige Rolle, etwa in Brennstoffzellen.
Rohstoffe im Portfolio: Diversifikation mit Augenmass
Rohstoffe können viel mehr als nur Rendite liefern. Sie bieten Schutz, wenn die Inflation ins Laufen gerät. Ausserdem entwickeln sie sich oft anders als Aktien oder Anleihen, was zusätzlich hilft. Doch Vorsicht: Einzelrohstoffe sind oft sehr volatil.
Wer sich nicht tagtäglich mit Marktpreisen beschäftigen will, sollte in breit aufgestellte Rohstofffonds investieren.
Entscheidend sind die langfristigen Trends. Kupfer und Nickel profitieren vom Umbau der Energieversorgung. Öl und Gas sollten im Zuge der globalen Dekarbonisierung langfristig an Bedeutung verlieren. Auf dem Weg dorthin bleiben sie aber relevant. Edelmetalle wie Silber oder Platin verbinden klassische Werterhaltung mit Zukunftstechnologie.
Gold allein reicht nicht – der Rohstoffmix macht’s
Gold bleibt ein wichtiger Bestandteil in vielen Portfolios. Doch wer offen für Neues ist und in die grossen Veränderungen unserer Zeit investieren will, sollte auch andere Rohstoffe im Auge behalten. Die Welt wandelt sich und mit ihr die Rohstoffmärkte.
Noch ein kleiner Tipp zum Schluss: Bei Einzelrohstoffanlagen sind eine gute Diversifikation, ein tiefes Produkt-Research und ein laufendes Monitoring das Gebot der Stunde.
Wie man sinnvoll investiert – mit Sparplan statt Timing
Gerade weil Rohstoffe oft schwanken, ist eine systematische Vorgehensweise entscheidend. Wer regelmässig investiert, senkt das Risiko ungünstiger Einstiegszeitpunkte, und bringt Stabilität ins Portfolio.
Edelmetalle wie Gold oder Silber tragen zur Diversifikation bei, besonders dann, wenn sie Teil einer langfristigen Anlagestrategie sind. Eine systematische Umsetzung ermöglichen Sparpläne: Sie fördern einen disziplinierten Vermögensaufbau.
Bei willbe lassen sich physisches Gold, aktiv verwaltete Portfolios (willbe Invest) sowie eine Auswahl an ETF- und Fondsprodukten (ETFselect) bereits ab 100 Franken oder Euro als regelmässiger Sparplan einrichten.
Ob mit Fokus auf Substanz, Themen oder breite Märkte: Regelmässigkeit schlägt Timing – auch bei Rohstoffen.