Investieren in den USA: zwischen Unsicherheit und Chance

Die USA bleiben trotz Schulden, Zöllen und politischer Turbulenzen ein Phänomen. Ihre Unternehmen punkten mit Effizienz, Innovation und Anpassungsfähigkeit. Wer in den USA investiert, sollte Risiken absichern, gezielt und langfristig anlegen – aber nicht gegen Amerikas Stärke wetten.

Mann in Amerika trampen

Die Vereinigten Staaten waren über Jahrzehnte der finanzielle Anker der Welt. Doch zurzeit wirkt die Grossmacht unberechenbarer denn je. Zölle auf europäische Waren, die steigende Staatsverschuldung sowie politische Kurswechsel – von überraschend bis erratisch – verunsichern die Märkte. Selbst US-Staatsanleihen, lange das Sinnbild von Sicherheit, haben an Vertrauen eingebüsst.

Und trotzdem: Die amerikanische Wirtschaft bleibt ein Phänomen. Das Wachstum hat sich zwar verlangsamt, doch viele Unternehmen verdienen weiterhin gut. Wie schaffen sie das? Durch radikale Effizienzprogramme, Kostendisziplin und den Einsatz neuer Technologien.

US-Firmen erzielen noch immer höhere Renditen als viele ihrer europäischen Wettbewerber – dank Grösse, Skalierbarkeit und der Fähigkeit, Geschäftsmodelle schnell anzupassen. Auch die niedrigeren Unternehmenssteuern spielen ihnen in die Karten.

Länder mit dem grössten BIP

Grafik: Länder mit dem grössten BIP
Quelle: Statista, LLB (eigene Darstellung)

Die Welt schaut genau hin

Diese Entwicklungen bleiben international nicht ohne Wirkung. Länder wie Japan, Kanada oder die skandinavischen Staaten halten grosse Summen an US-Vermögenswerten. Europa ist zudem so stark mit der US-Wirtschaft verwoben, dass ein Nieser in New York hierzulande schnell zu einer Erkältung führt.

"Amerika bleibt der Ort, an dem Kapital und Ideen auf einzigartige Weise zusammenfinden."

Die Welt schaut genau hin

Diese Entwicklungen bleiben international nicht ohne Wirkung. Länder wie Japan, Kanada oder die skandinavischen Staaten halten grosse Summen an US-Vermögenswerten. Europa ist zudem so stark mit der US-Wirtschaft verwoben, dass ein Nieser in New York hierzulande schnell zu einer Erkältung führt.

Rangliste der mächtigsten Länder der Welt

Grafik: Rangliste der mächtigsten Ländern der Welt
Quelle: Best Countries Ranking, LLB (eigene Darstellung)

Raus aus dem US-Markt?

Angesichts der Schlagzeilen erscheint ein Rückzug prüfenswert. Handelskonflikte, Schuldenberge, politische Unsicherheit – alles gute Gründe, sich zu distanzieren. Und tatsächlich kehren einige Investorinnen und Investoren der Wall Street und den US-Staatsanleihen den Rücken.

Doch hier liegt die Krux: Wer sich komplett abwendet, lässt den stärksten Kapitalmarkt der Welt hinter sich – mit Unternehmen, die global Trends setzen. Vom Silicon Valley bis zur Wall Street bieten die USA weiterhin Effizienzsteigerungen und weltweit führende Geschäftsmodelle.

Amerika bleibt, bei aller Turbulenz, ein Ort, an dem Kapital und Ideen in grossem Umfang auf einzigartige Weise zusammenfinden.

"Gegen die Widerstandskraft amerikanischer Unternehmen zu wetten, war selten eine gute Idee."

Nicht blind kaufen – gezielt investieren

Die Antwort auf die Frage, ob man US-Titel im Portfolio haben sollte, ist also kein kategorisches Nein, sondern ein differenziertes Ja. Wer heute in den USA investiert, sollte es nicht im alten Stil tun.

Das frühere Motto "Einfach den S&P 500 kaufen und liegen lassen" greift heute zu kurz. Gefragt sind Strategien, die gezielt Chancen nutzen, ohne die Risiken zu unterschätzen.

Vier Impulse für deine USA-Strategie

  1. Sichere den Dollar ab. Die Schwankungen des Dollars, kombiniert mit Fiskal- und Zollpolitik, können die Rendite eines gemischten Portfolios empfindlich treffen. Eine Positionierung in der eigenen Anlagewährung schafft Puffer.
  2. Wähle Aktien mit Bedacht. Fokussiere dich auf Unternehmen mit hoher Effizienz, solider Bilanz und skalierbaren Geschäftsmodellen. Die "Magnificent 7" dominieren zwar die Schlagzeilen – aber auch deren Bewertungen gehören auf den Prüfstand.
  3. Überdenke sichere Häfen. US-Staatsanleihen sind nicht mehr alternativlos. Gold, kurzfristige Staatsanleihen und stabile Währungen haben in jüngsten Krisenzeiten an Bedeutung gewonnen.
  4. Denke langfristig. Amerikanische Unternehmen sind bekannt dafür, sich neu zu erfinden – durch Innovation, Effizienz oder mutige Umstrukturierungen. Gegen diese Widerstandskraft zu wetten, war selten eine gute Idee.

OBBA: Objektiv bleiben, bewusst anlegen

Eine Investition in den USA ist heute keine einfache, scheinbar risikofreie Wette mehr. Doch ein kompletter Rückzug wäre ein Fehler. Denn der US-Markt vereint wie kein anderer Tiefe, Liquidität und unternehmerische Dynamik. Mit einem klaren Blick auf Chancen und Risiken – und einer bewussten Anlagestrategie – lässt sich auch in einem unruhigen Umfeld solide investieren.

Orientiere dich an den OBBA-Prinzipien – und bleib, wie der US-Präsident selbst, flexibel genug, um auch unerwartete Wendungen auszuhalten.

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Portrait Bernhard Schmitt

Bernhard Schmitt

Experte für nachhaltiges Anlegen bei willbe

Umfassend nachhaltig anlegen und gleichzeitig immer die Rendite im Auge zu behalten, dies ist für Bernhard Schmitt die magische Formel bei willbe. Für diese Mission ist er als Fondsmanager offen, neue Technologien und datengesteuerte Prozesse einzusetzen, damit du deine Anlageziele erreichst und gleichzeitig Gutes für die Welt tust. Bernhard ist ein alter Hase im Investmentgeschäft. Nachhaltige Investitionen fördern und Finanzdienstleistungen transformieren, ist ihm sehr wichtig. Lass dich bei deinen Investments von Bernhards Ideen inspirieren.